Thomas unser Marathonmann

 
Neubrandenburg: Knapp 140 Laufbegeisterte stehen zum Start des 28. Neubrandenburger Halbmarathons, dicht gedrängt auf einer kleinen Straße im Park der Vier-Tore-Stadt. Noch wird unter den Gleichgesinnten gelacht und geplaudert, doch als das erste Startsignal kommt wird es ruckartig leiser. Die Teilnehmer der Halbmarathonstrecke gehen in ihre Startposition und bereiten sich mit dem zweiten Signal endgültig auf den Start vor. Mit dem Schuss der Starterpistole stürmen die Läufer aus ganz Deutschland los, unter ihnen auch Thomas Schölzke vom Laufteam Rügen. „Zum Start schätze ich meine Leistung ein und platziere mich entsprechend im Starterfeld“, erklärte der aus Ralswiek kommende Läufer.

„Nach dem Start ist es dann vor allem wichtig, seine Position zu halten und erst einmal in das Rennen zu finden“, so Schölzke zu seiner weiteren Renneinteilung. „Der Neubrandenburger Halbmarathon ist für mich in erster Linie eine Vorbereitung auf den Rennsteiglauf in zwei Wochen, weshalb ich das Rennen auch ohne Druck angegangen bin“, wiegelt der Langstreckenläufer die Distanz von 21,2 Kilometern ab.

Ihm standen zehn Runden im Neubrandenburger Kulturpark bevor, angefeuert von zahlreichen Zuschauern an der Strecke. „Das Anfeuern beeinflusst die Stimmung bei einem solchen Wettkampf schon sehr stark. Besonders schön ist es aber, wenn der eigene Verein an der Strecke steht und mich Runde für Runde anfeuert. Das ist eine tolle Unterstützung.“

Schon wenige Minuten nach dem Startschuss hatte sich das große Läuferfeld stark verteilt und es bildeten sich häufig kleine Gruppen von Aktiven mit gleichem Tempo. „Im Wettkampf finde ich dann schnell meinen Rhythmus und die Geschwindigkeit. Häufig suchen sich andere Läufer einen, oder auch mehrere Laufpartner, um sich gegenseitig anzutreiben. Ich suche mir aber meistens keinen Mitläufer“, so der Trainer vom Laufteam Rügen und des 1.LAV Bergen. „Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich vor dem Wettkampf ein klares Ziel setzt. Ich hatte mir vorgenommen unter 1:30 Stunde zu laufen“, berichtet Schölzke.

Das Ziel erreichte er beim sechsten Wertungslauf des Laufcups fast punktgenau. Nach 1:29,06 h lief er über die Linie. „Für die Cupläufe bereite ich mich nicht extra vor. Ich bin ja eigentlich ein Langstreckenläufer und bevor ich zehn Kilometer laufe, mache ich lieber einen Marathon, oder auch noch längere Strecken“, erzählte der Sportler zum Laufcup in MV.

Schölzke hat sich auf die ganz langen Strecken spezialisiert: „Ich sehe die Läufe unter Marathon eher als gutes Training an. Aufgrund meiner ehrenamtlichen Trainertätigkeiten habe ich wenig Zeit zu trainieren. Deshalb nutze ich die kleinen Distanzen im Laufcup dafür.“ Für ihn ist der Rennsteiglauf mit 73,9 km die nächste große Herausforderung.

Trotzdem nimmt er die kürzeren Läufe in der Region gerne mit: „Der Laufcup hat bei mir einen sehr großen Stellenwert. Ich treffe dort Gleichgesinnte, die ich teils schon über Jahre kenne und mit denen eine gute Freundschaft entstanden ist.“

Der Starter in der Altersklasse M45 weiß die gute Organisation der Veranstaltungen zu schätzen und verbindet die Starts dabei gleich mit einem kleinen Familienausflug. „Außerdem verbringt man viel Zeit mit seinem Verein und kann sich auch abseits von Zeiten und Platzierungen einen schönen Tag machen“, so Thomas Schölzke abschließend.

Der 28. Neubrandenburger Halbmarathon war auch für die weiteren Insel-Sportler ein voller Erfolg. Finja Ehrhardt konnte ihren Vorjahressieg über fünf Kilometer wiederholen. Auf der Kurzstrecke (2 km) liefen Maria Bär und Hannah Schölzke auf den zweiten und dritten Platz der Gesamtwertung.

Einen weiteren Sieg holte sich der M-50-Starter Peter Heydemann über die fünf Kilometer. Der Sassnitzer lief mit 18:49 Minuten in seiner Altersklasse allen davon und belegte im Gesamtranking den sechsten Platz. Für Heydemann war es der zweite Sieg binnen weniger Tage. Schon am 1. Mai gewann er beim 52. Sachsenhausen Gedenklauf über 7,5 Kilometer seine Altersklasse.

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